Hallo Ulli,
daß wir Dich schon heute zu Grabe tragen müssen, ist ein sehr trauriges Ding. Nun kenne ich Dich schon 55 Jahre, seit dem uns das Leben in der neuen Herderschule am Ochtmisser Kirchsteig kurz nach der Mondlandung zusammengeführt hatte. Und das, was wir dann später an Action erlebt haben, war manchmal schon wie vom anderen Stern.
Es gab zunächst zusammen mit Dir drei phantastische Klassenfahrten zu erleben:
- 1973 ging es nach Le Havre mit unseren bereits ("De kell kulör ä Lekerre? - Äll äähh durchsichtig") und zukünftig ("Oh-Dschurd-Hüh") best französisch sprechenden Schulfreunden.
- 1974 ging es nach Prag, wo wir schwarz Kronen in einer Unterführung eintauschten, Du mir als Noch-Abstinenzler das gute U-Fleku-Bier dringend anrietest und Dir bei einem dort organisierten Freundschaftsspiel ein Ball ins Netz ging, weil Du von einem Zuruf der tschechoslowakischen Mädels hinter Deinem Tor ziemlich verblüfft warst .
- 1976 ging es nach Nürnberg mit Ede Popp, wo mehrere Weinproben gab, wir uns während der endlos langen Busrundfahrten in der "Elch-Partei" wiederfanden und in der darauffolgenden Nacht fast alle männlichen Klassenkameraden und Busfahrer kamerabegleitet achtkantig aus der Jugendherberge flogen
Später haben wir dann abstruse Filme produziert.
Es gelang Dir immer wieder, mich aus meinem damals introvertiert-nerdigen Dasein hervorzulocken, das war immer sehr spaßig und wird unvergessen bleiben.
Dann lasse es nun woanders rocken, Ulli, am besten zusammen mit Thoelke.
Ein letzter Gruß von
Charly